Am Freitag dem 14. Februar fuhr ich mit vier anderen Mädchen von AFS Guayaquil nach Cuenca. Beim Terminal in Guayaquil mussten wir jedoch warten, bis alle Volunteers von uns da waren. Mein Volunteer nahm sich, wie immer, alle Zeit der Welt und war etwa zwei Stunden zu spät da... Natürlich mussten wir dann einen späteren Bus nehmen, als wir mit AFS Cuenca abgemacht haben. Unsere Volunteers hielten es aber nicht für nötig, dies Cuenca mitzuteilen. Die vier Mädchen von Machala waren alle zur abgemachten Zeit da, aber unsere Gastfamilien mussten etwa zwei Stunden auf uns warten. Klar hat das denen nicht so gefallen, aber zum Glück war meine Familie nicht wütend deswegen. Wir hatten fast alle einen Gastbruder im Alter von etwa 25 und da die alle Freude waren, hat es denen nicht so viel ausgemacht, zu warten. Am Freitag kamen wir sehr spät an, deshalb haben wir nicht mehr wirklich was gemacht. Nur am Abend gingen wir alle von AFS zusammen aus.
Am Samstag besichtigte ich mit Anouk die Stadt. Ich liebe diese Stadt. Sie ist so viel sicherer als fast alle Städte in Ecuador und wunderschön. Wir liefen einfach so in der ganzen Stadt herum und schlussendlich sassen wir noch ein bisschen am Fluss. Da fühlte man sich gerade wieder wie in Europa. Am Abend trafen wir uns dann wieder alle von AFS.
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Der Fluss in der Stadt |
Am Sonntag fuhr ich mit meiner Familie in eine kleine Stadt namens Paute. Meine Gastfamilie kommt von da, aber sie zogen nach Cuenca, da das Schlussystem da besser ist. Letztes Wochenende waren ja Wahlen in Ecuador und der Bruder von meinem Gastvater war Kandidat als Alcalde in Paute. Vor den Wahlen haben alle Parteien immer Versammlungen und meine Gastfamilie ging da natürlich auch hin, um den Onkel zu unterstützen. In der Nacht fuhren wir dann wieder nach Hause.
Am Montag machten wir mit dem Touristenbus eine Tour durch ganz Cuenca. Leider war es ein sehr sonniger Tag, deshalb wurde es ein bisschen heiss auf dem Bus. Manchmal musste man die Köpfe einziehen, da man sonst von einem Baum geschlagen worden wäre oder ein Kabel zu tief in der Strasse hing. Nach der Tour assen wir in einem Spanischen Restaurant zu Mittag. Die Pasta da war sensationell.
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Anouk und Cuenca |
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Anouk und Lotte |
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Eine Universität in Cuenca |
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Die Kirche auf dem Hügel |
Am Abend gingen wir alle von AFS und noch einige Gastbrüder
in ein Restaurant, das spezialisiert auf Cuy (Meerschweinchen) ist. Wir alle
hatten es jedoch nicht so gerne, das Fleisch schmeckt echt seltsam. Aber
immerhin habe ich es jetzt einmal probiert.
Am Dienstag gingen wir zu Baños, nahe von Cuenca. Dort hat
es thermale Bäder. Es war ganz ok, aber jetzt nicht so super spannend.
Natürlich, wie bei fast allen Schwimmbädern in Ecuador, gab es eine
Badekappenpflicht. Wir sahen dann alle wie Schlümpfe aus.
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Gruppenbild im Pool |
Nachdem wir von Baños zurückkamen, gingen wir mit einem Gastbruder
und seinen Freunden zu Gíron. Es hatte jedoch so viel Nebel, dass man fast
nichts sah. Auch hatten der Gastbruder und seine Freunde ein bisschen Probleme
mit Autofahren, da man nur einige Meter weit sah. In Gíron gibt eis einige imposante
Wasserfälle. Da es jedoch so kalt und nass war, gingen wir nur bis zum ersten.
Der war anscheinend eher ein kleinerer. Ich fand ihn trotzdem riesig.
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Anouk und ich vor dem Wasserfall |
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Sanne, Anouk, Lena, ich und Linde |
Am Abend trafen wir uns wieder alle um zusammen zu essen.
Am Mittwoch fuhren wir zu neunt in einem Siebenplätzer nach
Ingapirca. Ingapirca ist die grösste Inkafundstätte in Ecuador. Ursprünglich
waren es Tempel der Kañiari, doch als die Inkas kamen, übernahmen sie sie.
Vieles ist rund gebaut, was auf die Kañiari deutet, aber andere Teile sind
quadratisch gebaut, was typisch für die Inkas ist. Die Inkas haben die
Kañiari-Kultur respektiert, da für beide der Mond wichtig war. Bei den Inkas
ist natürlich der Sonnengott wichtiger, aber für die Frauen der Inkas ist der
Mond wichtiger.
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Anouk und ich vor den Ruinen |
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Anouks Gastbruder Andres und wir zwei |
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Ein Grabstein. Hier wurden eine Priesterin und ihre elf Begleiterinnen begraben. Die Begleiterinnen mussten lebendig ins Grab mit. |
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Das Inkagesicht |
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Typische Inkabauten |
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Mit diesem Messstein wurden die Monate gemessen |
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Die ganze Gruppe in Ingapirca |
Als wir dann auf dem Weg zum Auto waren, kam ein Umzug von einer Partei. Die
machten so richtig Lärm und da wir auf dem Land waren, sahen alle aus, wie die
typischen Ecuadorianer.
Beim Nachhauseweg kamen wir dann in einen Umzug von
einer anderen Partei. Die blockierten die Strasse und deshalb brauchten wir
etwa zwei Stunden länger, um nach Hause zu kommen. Es war ja so oder so ein
langer Weg nach Ingapirca und zu neunt in diesem Auto war alles andere als
angenehm, deshalb haben wir uns so richtig gefreut, dass wir noch zwei Stunden
länger in diesem Auto sitzen dürfen.
Meine Familie wollte mit mir nach Paute nochmals fahren, aber da ich so viel
Verspätung hatte, mussten sie ohne mich gehen. Mein Gastbruder blieb aber auch
zu Hause und am Abend trafen wir uns alle nochmals.
Am
Donnerstag fuhren wir nach las Cajas. Das ist ein Nationalpark etwa eine Stunde
von Cuenca entfernt. Der Boss von AFS-Cuenca fuhr uns dorthin. Wir waren alle
in einem Pick-up und durften auf der Ladefläche sitzen. Da es rein theoretisch
verboten ist, stoppte uns einmal die Polizei. Pablo musste jedoch nur kurz mit
denen reden und schon durften wir weiter fahren. Die Polizisten hatten jedoch
irgendwie Freude an uns, da wir Ausländer waren und machten mit der Kamera und
später dann im Auto mit dem iPad Fotos von uns… Das war echt seltsam.
In las Cajas waren wir nur beim grössten See vom Nationalpark. Wenn man sich
dann einen Zürichsee oder so was vorstellt, liegt man total falsch. Er hatte
etwa die Grösse von einem Alpseelein. Leider war auch an diesem Tag nicht so
super Wetter und der Boden war feucht. Anouk rutschte einmal aus und ich war
natürlich ein bisschen schadenfroh. Als ich dann zu dieser Stelle kam, haute es
mich noch viel mehr um und die Hälfte von meiner Hose war voll Schlamm… Na ja,
immerhin hatten dann alle was zu lachen.
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Ich mit meiner dreckigen Hose |
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Anouk vor dem See |
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Catinka |
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Lena (eine der anderen zwei Schweizerinnen) |
Als wir dann zurück wollten, hatten wir immer noch 10
Minuten Zeit, bis der Bus kommen sollte. Leider kam genau in diesem Moment der
Bus und wir verpassten ihn. Zu unserem Glück kam dann gerade noch ein Minibus
und wir konnten mit dem mitfahren.
Nach dem Mittagessen gingen wir zu einem Markt, wo man typische ecuadorianische
Sachen kaufen konnte. Ich kaufte mir da eine kuschelige Lamafelljacke. :)
Später besuchten wir die Kathedrale im Zentrum. Man kann eine Treppe hochgehen,
dann ist steht man auf dem Dach der Kathedrale. Der Weg nach oben ist jedoch
ziemlich lang und anstrengend.
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Auf dem Dach der Kathedrale |
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Die berühmte Kuppel von der Kathedrale |
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meine Lamajacke |
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Lamaplüschtiere aus Lamafell |
Am Abend lud mich meine Familie in ein Restaurant ein. Es gab typisches Essen
von Cueca, nämlich grilliertes Schweinefleisch mit Bohnen und Mais.
Am Freitag konnte ich endlich wieder einmal ausschlafen, da
wir kein Programm hatten. Wir mussten lediglich um halb zwei beim Terminal in
Cuenca sein, um wieder nach Hause zu fahren. Alle wollten noch länger bleiben,
aber leider ging das nicht. Immerhin haben uns unsere Familien eingeladen,
nochmals nach Cuenca zu gehen und wir schauen, dass wir dies machen.
Am Samstagabend bis am Sonntagnachmittag gingen wir wieder
an den Strand. Da am Sonntag Wahlen waren, mussten wir früh nach Hause, da man
nur bis um fünf Uhr abstimmen konnte.
Am Sonntagabend habe ich einen Geburtstagskuchen für meinen Vater gebacken,
doch da im Mehl Backpulver drin war, kam ein anderer Kuchen raus, als ich
wollte. Dafür gabs den nach dem essen. :)
Am Montag versuchte ich dann erneut den Kuchen, diesmal funktionierte er
perfekt.
Am Dienstagabend kam mein Vater zum Abendessen. Da er
Geburtstag hatte, als ich in Cuenca war, machte ich ihm ein Geburtstagsessen.
Es gab Ravioli und zum Dessert eine Schokoladentorte. Zum Glück hat es allen
geschmeckt, da ich einige Stunden dafür arbeiten musste. Mein Vater wusste
jedoch nicht, dass man Kerzen erst nach dem singen ausblasen darf. Tzzz jetzt hast
du was gelernt ;)
Heute gehe ich bis am 13. März nach Perú und am 14. gehe ich
mit AFS auf die Galápagos Inseln. Ich weiss deshalb nicht, wann ich wieder
einmal Zeit für einen nächsten Blogeintrag habe. Wer weiss, vielleicht mache
ich noch einen, bevor ich nach Galápagos gehe.