Wow, nun bin ich jetzt schon fünf Monate hier. Das heisst ich habe schon die Hälfte hinter mir. Viele Austauschschüler (auch ich) denken gerade, das kann doch nicht sein. Nur noch fünf Monate mehr?
Doch jetzt zuerst einmal zum Ende vom letzten Jahr. ;) Am 25. Dezember flogen wir wieder zurück nach Bogotá. Als
erstes bekam ich eine kleine Stadttour von meinem Vater. Unter anderem haben
wir uns den alten Teil der Stadt und die Residencia de la Republica Colombia
angeschaut. Die war strengstens bewacht, da es hier sehr ring möglich ist, dass
sonst der Präsident ermordet wird. Nach der Stadtrundtour fuhren wir wieder zu
der Mutter und der Schwester meines Gastvaters. Zum Abendessen gingen wir zu
Freunden meiner Gasteltern. Es gab Fondue! Klar, es war nicht wie in der
Schweiz, aber es war erstaunlich gut.
Am 26. fuhren wir zur Finca (Farm), die meine Familie
besitzt. Sie ist nahe von Bogotá, in Sutatausa, ein bisschen mehr, als eine
Stunde von der Stadt entfernt. Dort blieben wir bis zum 29. Dezember. Die
Landschaft hier ist ähnlich, wie in der Schweiz. Da habe ich mich gerade wieder
wie zu Hause gefühlt. Neben der Finca von meiner Familie, hat eine andere
Schwester von meiner Gastmutter eine Finca und wohnt dort. Auch kamen noch die
Mutter und die Schwester meines Gastvaters. Wir machten einige
Wanderungen/Spaziergänge, doch nach der zweiten wurde ich wegen ziemlich
schrecklichen Blasen an den kleinen Zehen und an der Fussfläche ausser Gefecht
gesetzt und konnte nicht einmal mehr spazieren gehen… Ich hatte nämlich keine
guten Schuhe dabei und musste deshalb mit meinen Converse Schuhen wandern
gehen. Aber die eine Wanderung war es wirklich wert. Die Aussicht war
fantastisch und ich habe es so richtig genossen.
Kaum zu fassen, eine Kuh!! Hier hatte es noch relativ viele Kühe |
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Da der Stein gelb ist, heisst dieser Ort piedra amarillo (gelber Stein) bei meiner Familie. |
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Wandmalerei von Ureinwohnern |
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Das Dorf Gubate |
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Die Finca und rechts noch das Gästezimmer |
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Jarko und ich |
Die ganze Familie mit den Hunden von der Finca |
An einem Abend gab es Raclette zum Abendessen. Das war
komplett anders, als in der Schweiz. Der Käse war mehr eine Beilage und es gab
Shrimps und all mögliches Gemüse. Auch der Käse ist kein wenig wie der Käse in
der Schweiz. Aber es hat trotzdem geschmeckt, obwohl es für mich kein Raclette
war.
Wir machten an einem Tag einen Ausflug ins nahegelegene Dorf
Gubate. Dort hat es einige Austauschschüler.
Am 27. Dezember haben wir zum zweiten Mal Weihnachten
gefeiert. Wieder gab es Pavo, aber dieses Mal mit Salaten und zum Dessert
Milchreis. Dieses Mal hatten wir zwar weniger Geschenke, aber es hat länger
gedauert, da über jedes Geschenk eine Geschichte erzählt worden war.
Beim Rückflug nach Guayaquil hat die Fluggesellschaft
ziemliche Fehler gemacht. Einige Plätze haben sie doppelt verkauft, deshalb
haben einige ein Upgrade bekommen und beim Warteraum wurde durchgesagt, dass
wenn man am nächsten Tag fliegt, man über 1000 Dollar Entschädigung bekommt. Als
wir den Flughafen Guayaquil verlassen haben, empfanden wir eine solche Hitze,
obwohl es nach Mitternacht war. Aber so richtig schrecklich war es im Haus.
Am 30. Dezember fuhren wir an den Strand. Dort haben wir ein
Strandhaus für den Winter gemietet. Mit uns kamen die Mutter und die Schwester
von meinem Gastvater. Das Haus ist
gross, es hat Betten für sechs Personen und drei Badezimmer.
Am 31. Dezember waren wir zuerst am Strand. So etwa um 18
Uhr haben mir einige Schweizer alles Gute für das neue Jahr gewünscht. Das war
sehr komisch, da ich wusste, dass es bei mir noch sechs Stunden dauert bis
Mitternacht. Zum Abendessen gab es wieder einmal Pavo mit Reis. Nach dem
Abendessen schauten wir uns Año Viejos in der Siedlung an. Das sind Pappe
Puppen, die Aussehen, wie Superhelden, Politiker und vieles mehr. In ihnen hat
es Feuerwerk und um Mitternacht wurden alle angezündet. Gegen Mitternacht
gingen wir zu dem Punkt am Meer, wo die Año Viejos verbrannt wurden. Von da aus
konnte man auch nach Salinas sehen, eine Stadt, nahe von unserem Strandhaus. In
Salinas hatte es viel Feuerwerk und von dem Platz aus, wo wir waren, konnte man
es perfekt sehen. Auch bei uns wurde Feuerwerk abgefeuert. Hier ist es jedoch
sehr gefährlich, da es keinen Sicherheitsabstand gibt und die Raketen viel
weniger hoch gehen. Ich habe einige Male Teile von den Raketen auf meiner Haut
gespürt… Auch sind die Raketen viel lauter.
Wie schon gesagt wurden um Mitternacht die Año Viejos verbrannt. Dafür wurden alle auf einen Haufen geworfen und mit Benzin übergossen. Es gab so ein riesen Feuer und so viele Explosionen, dass wir hinter Steine geflüchtet sind. Um Mitternacht haben wir 12 Trauben gegessen. Das ist hier eine Tradition.
Wie schon gesagt wurden um Mitternacht die Año Viejos verbrannt. Dafür wurden alle auf einen Haufen geworfen und mit Benzin übergossen. Es gab so ein riesen Feuer und so viele Explosionen, dass wir hinter Steine geflüchtet sind. Um Mitternacht haben wir 12 Trauben gegessen. Das ist hier eine Tradition.
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Es gab sogar noch grössere año viejos |
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Die año viejos auf einem Haufen |
Hier hat es extreme Ebbe und Flut. Wenn Ebbe ist, kann man
schnorcheln. Wir haben sehr viele Fische gesehen, sogar Kugelfische! Leider war
ich über eine Stunde am Schnorcheln und habe mir deshalb ziemlich den Rücken
verbrannt…
Wir blieben am Strand bis am 6. Januar. Zwei Mal assen wir
am Abend in Salinas. Bis nach Salinas brauchen wir etwa eine halbe Stunde.
Kurz bevor wir beim Haus waren, hat es begonnen zu regnen. Die Regenzeit hat nämlich begonnen... Yuhuy :( Heute zum Beispiel hat es die ganze Nacht durchgeregnet und am Tag, während ich in der Schule war, hat es eine Stunde lang nur so geregnet. Leider ist mein Schulhaus nicht so regentauglich, desshalb konnten wir nicht in allen Zimmern sein, da die ein bisschen überflutet waren. Auch ist es jetzt richtig unangenehm feucht. Aber immer wenn es regnet, brauche ich eine Jacke, weil ich zu kalt habe, aber sobald die Sonne kommt, ist es unglaublich heiss.
Letzten Dienstag kam mein Geburtstagsgeschenk von meinen Grosseltern an! :D Ich bin so froh, dass es geklappt hat. Nochmals vielen Dank für das Geschenk. Erstaunlicherweise hat es sogar die Schokolade überlebt, einzig sind die Schokokugeln ein bisschen deformiert.